Die Judaisierung von JERUSALEM - ein altes Programm
Wer den nun schon 100 Jahre währenden Kolonisierungsprozess in Palästina verfolgt hat konnte es bereits in den letzten Jahren erkennen: der sogenannte Friedensprozess war leider nur ein Vehikel zur Fortsetzung der Kolonisierung mit anderen Mitteln und der Versuch, von den Palästinensern die Mitarbeit an ihrem geplanten Verschwinden von der Nahost-Landkarte zu erzwingen. Die Trennung zwischen dem Gazastreifen und der Westbank und die Isolierung Jerusalems waren der erste Coup , denn ab sofort waren alle bisherigen Möglichkeiten für die Palästinenser vorbei, andere Teile des besetzten Palästinas und damit Familien, Freunde oder Kultureinrichtungen, Kirchen und Moscheen zu besuchen und Meer, Berge, Wüsten, Flüsse und Seen ihres schönen Landes zu genießen.
In dem ‚kurzen Sommer der vermeintlichen Demokratie‘ schafften die zionistischen Regierungen in Israel bis heute das, was ‚autonom‘ palästinensisch sein sollte auf weniger als 18% des ‚noch Palästina‘ zu reduzieren, die Menschen im Gazagebiet dem Elend zu überlassen, es vor ein paar Wochen in mittelalterliche Zustände zurückzubomben und die West Bank in einen ‚Schweizer Käse‘ mit bewohnten ‚Aborigines‘-Inseln, 'Bantustans', und ein paar Durchlässen zu verwandeln, im übrigen mit Mauern, Zäunen, Erdhügeln und Militärsperren abzusperren. ( siehe Abb).
In dem ‚kurzen Sommer der vermeintlichen Demokratie‘ schafften die zionistischen Regierungen in Israel bis heute das, was ‚autonom‘ palästinensisch sein sollte auf weniger als 18% des ‚noch Palästina‘ zu reduzieren, die Menschen im Gazagebiet dem Elend zu überlassen, es vor ein paar Wochen in mittelalterliche Zustände zurückzubomben und die West Bank in einen ‚Schweizer Käse‘ mit bewohnten ‚Aborigines‘-Inseln, 'Bantustans', und ein paar Durchlässen zu verwandeln, im übrigen mit Mauern, Zäunen, Erdhügeln und Militärsperren abzusperren. ( siehe Abb).
Der lange Marsch auf Jerusalem
Jerusalem, seitdem vollständig unter Israelischer Kontrolle und gegen Völkerrecht schon kurz nach der Usurpation ‚eingemeindet‘, gegen Völkerrecht mit über 100.000 jüdischen Siedlern besetzt, gegen Völkerrecht von einer Kette großer und kleiner Kolonien umgeben, ist nun unter neuem Druck: der Rassist und neue Außenminister Liebermann, dem die Bomben auf Gaza nicht genug waren - er hätte Bomben wie damals die USA Bomben auf Hiroshima wohl bevorzugt - und der den ‚Transfer‘ aller Palästinenser, auch der über eine Million in Israel lebenden, in die Nachbarländer propagiert – was heute im übrigen auch eine große Mehrheit der jüdischen Israelis unterstützt – ruft seit mehreren Tagen auf zum ‚Marsch auf Jerusalem‘. Täglich versuchen Hunderte der Aufgerufenen den ‚Heiligen Bezirk‘ zu ‚entern‘, den heiligen Fels im Felsendom, dem zentralen Ort der Mythen für Juden und Muslime – und sie provozieren die palästinensischen Bewohner der Altstadt, drohen, randalieren.
Jerusalem, seitdem vollständig unter Israelischer Kontrolle und gegen Völkerrecht schon kurz nach der Usurpation ‚eingemeindet‘, gegen Völkerrecht mit über 100.000 jüdischen Siedlern besetzt, gegen Völkerrecht von einer Kette großer und kleiner Kolonien umgeben, ist nun unter neuem Druck: der Rassist und neue Außenminister Liebermann, dem die Bomben auf Gaza nicht genug waren - er hätte Bomben wie damals die USA Bomben auf Hiroshima wohl bevorzugt - und der den ‚Transfer‘ aller Palästinenser, auch der über eine Million in Israel lebenden, in die Nachbarländer propagiert – was heute im übrigen auch eine große Mehrheit der jüdischen Israelis unterstützt – ruft seit mehreren Tagen auf zum ‚Marsch auf Jerusalem‘. Täglich versuchen Hunderte der Aufgerufenen den ‚Heiligen Bezirk‘ zu ‚entern‘, den heiligen Fels im Felsendom, dem zentralen Ort der Mythen für Juden und Muslime – und sie provozieren die palästinensischen Bewohner der Altstadt, drohen, randalieren.
Die Stadt glich am vergangenen Donnerstag am Vorabend des orthodoxen Karfreitags und des muslimischen Feiertags einem Polizeilager. Liebermann hatte 250.000 Israeli angekündigt, die in den Heiligen Bezirk eindringen würden, um dort einen riesigen siebenarmigen Leuchter zu postieren. Alle Jerusalemer Palästinenser unter 50 Jahren, die nicht Bewohner der Altstadt sind, durften die Altstadt nicht betreten, Geschäftsleute konnten nur mit einem speziellen neu angefertigten Ausweis ihre Läden erreichen.
Droht aktuell ein weiterer Schritt der Vertreibung und der ethnischen Säuberung in Jerusalem für die autochthonen Bürger der Stadt? Für die Palästinenser, die seit der Besetzung Ost Jerusalems 1967 nur noch Bewohner ihrer Stadt mit 'Aufenthaltsstatus' sind und der schon Tausenden aus diversen ungesetzlichen Gründen abgenommen und Verlängerung verweigert wurde?
Das ‚Expropriationswerk', wie es einst Herzl, der Architekt des Jüdischen Staates nannte, ist jedenfalls noch in vollem Gange. Erst in der letzten Woche wurde eine alteingesessene Großfamilie aus ihrem Besitz vertrieben und Liebermann hat bereits weitere Hauszerstörungen und ein härteres Vorgehen gegen Bauten ohne Baugenehmigung angekündigt (die Palästinenser erhalten seit 1967 solche kaum und wenn dann mit hohen Kosten verbunden).
Gegen den angekündigten ‚Marsch auf Jerusalem‘ haben sich Tausende Palästinenser aus Israel der aktuellen Bedrohung entgegen gestellt, die die Altstadt noch betreten dürfen, weil sie ja ‚Bürger Israels‘ sind. Mit hunderten Bussen sind sie nach Jerusalem gekommen, um dem Freitagsgebet in der Al Aqsa Moschee im Heiligen Bezirk beizuwohnenen. Da blieb der angekündigte Marsch erst einmal aus und ist – wer weiß – auf den im Juni alljährlich von den aggressivsten zionistischen Kräften organisierten ‚Jerusalem –United Day‘ verschoben….
Gegen den angekündigten ‚Marsch auf Jerusalem‘ haben sich Tausende Palästinenser aus Israel der aktuellen Bedrohung entgegen gestellt, die die Altstadt noch betreten dürfen, weil sie ja ‚Bürger Israels‘ sind. Mit hunderten Bussen sind sie nach Jerusalem gekommen, um dem Freitagsgebet in der Al Aqsa Moschee im Heiligen Bezirk beizuwohnenen. Da blieb der angekündigte Marsch erst einmal aus und ist – wer weiß – auf den im Juni alljährlich von den aggressivsten zionistischen Kräften organisierten ‚Jerusalem –United Day‘ verschoben….
Wird Liebermann der Vollstrecker dessen, was einst Herzl träumte?
Wenn Theodor Herzl, der nach seinem Besuch 1898 Jerusalem als dreckig beschrieb und ihre Zukunft als (jüdisches?) ‚Heiliges Kleinod‘ nur mit ‚Gotteshäusern und Wohltätigkeitsanstalten‘ sehen wollte, (Herzl, Theodor, Tagebücher, Berlin 1922. Bd. II. S. 221, Eintragung vom 2.11.1898, S. 234 und Eintragung vom 8.11.1898), seinem Tagebuch seine intimen Gedanken anvertraute, dann ging es immer um ‚Reinigen‘ und ‚Säubern‘. Niemals war die Rede – selbst in seinem zentralen Propagandabuch über den Jüdischen Staat (Herzl, Theodor: Der Judenstaat, Berlin und Wien 1896 , siehe auch blog-Artikel im märz 09 ) - von der ansässigen autochthonen Bevölkerung, als gäbe es sie schon nicht mehr und wäre die Stadt bereits von den Nicht-Juden ‚gereinigt‘ und ‚gesäubert‘.
Den Landraub und den Transfer konnte sich Herzl auch damals schon konkret vorstellen: „Den Privatbesitz der angewiesenen Ländereien müssen wir sachte expropriieren. Die arme Bevölkerung trachten wir unbemerkt über die Grenze zu schaffen, indem wir ihr in den Durchzugsländern Arbeit verschaffen, aber in unserem eigenen Lande jederlei Arbeit verweigern. Die besitzende Bevölkerung wird zu uns übergehen. Das Expropriationswerk muß – ebenso wie die Fortschaffung der Armen – mit Zartheit und Behutsamkeit erfolgen. Die Immobilienbesitzer sollen glauben, uns zu prellen, uns über den Wert zu verkaufen, aber zurück verkauft wird ihnen nichts.“ (Herzl, Tagebücher. Band I, S.98, Eintragung vom 12.6.1895). Zartheit und Behutsamkeit? : ‚Ziehen wir in eine Gegend, wo es für Juden ungewöhnliche wilde Tiere gibt – große Schlangen usw. – so benütze ich die Eingeborenen bevor ich sie in den Durchzugsländern beschäftige dazu, diese Tiere auszurotten. Hohe Prämien für die Schlangenhäute usw. und für die Brut.“ (Herzl, Tagebücher Bd I, S. 108/09, Eintragung vom 12.8.1896) Aber dann hat er es sich doch noch anders und offenbar ‚zeitgemäßer‘ überlegt „Will man heute ein Land gründen, darf man es nicht in der Weise machen, die vor tausend Jahren die einzig mögliche gewesen wäre. Es ist thöricht, auf alte Culturstufen zurückzukehren, wie es manche Zionisten möchten. Kämen wir beispielsweise in die Lage, ein Land von wilden Thieren zu säubern, würden wir es nicht in der Art der Europäer aus dem fünften Jahrhundert thun. Wir würden nicht einzeln mit Speer und Lanze gegen Bären ausziehen, sondern eine grosse fröhliche Jagd veranstalten, die Bestien zusammentreiben und eine Melinitbombe unter sie werfen. (Herzl, Theodor: Der Judenstaat, Berlin und Wien 1896)
Wenn Theodor Herzl, der nach seinem Besuch 1898 Jerusalem als dreckig beschrieb und ihre Zukunft als (jüdisches?) ‚Heiliges Kleinod‘ nur mit ‚Gotteshäusern und Wohltätigkeitsanstalten‘ sehen wollte, (Herzl, Theodor, Tagebücher, Berlin 1922. Bd. II. S. 221, Eintragung vom 2.11.1898, S. 234 und Eintragung vom 8.11.1898), seinem Tagebuch seine intimen Gedanken anvertraute, dann ging es immer um ‚Reinigen‘ und ‚Säubern‘. Niemals war die Rede – selbst in seinem zentralen Propagandabuch über den Jüdischen Staat (Herzl, Theodor: Der Judenstaat, Berlin und Wien 1896 , siehe auch blog-Artikel im märz 09 ) - von der ansässigen autochthonen Bevölkerung, als gäbe es sie schon nicht mehr und wäre die Stadt bereits von den Nicht-Juden ‚gereinigt‘ und ‚gesäubert‘.
Den Landraub und den Transfer konnte sich Herzl auch damals schon konkret vorstellen: „Den Privatbesitz der angewiesenen Ländereien müssen wir sachte expropriieren. Die arme Bevölkerung trachten wir unbemerkt über die Grenze zu schaffen, indem wir ihr in den Durchzugsländern Arbeit verschaffen, aber in unserem eigenen Lande jederlei Arbeit verweigern. Die besitzende Bevölkerung wird zu uns übergehen. Das Expropriationswerk muß – ebenso wie die Fortschaffung der Armen – mit Zartheit und Behutsamkeit erfolgen. Die Immobilienbesitzer sollen glauben, uns zu prellen, uns über den Wert zu verkaufen, aber zurück verkauft wird ihnen nichts.“ (Herzl, Tagebücher. Band I, S.98, Eintragung vom 12.6.1895). Zartheit und Behutsamkeit? : ‚Ziehen wir in eine Gegend, wo es für Juden ungewöhnliche wilde Tiere gibt – große Schlangen usw. – so benütze ich die Eingeborenen bevor ich sie in den Durchzugsländern beschäftige dazu, diese Tiere auszurotten. Hohe Prämien für die Schlangenhäute usw. und für die Brut.“ (Herzl, Tagebücher Bd I, S. 108/09, Eintragung vom 12.8.1896) Aber dann hat er es sich doch noch anders und offenbar ‚zeitgemäßer‘ überlegt „Will man heute ein Land gründen, darf man es nicht in der Weise machen, die vor tausend Jahren die einzig mögliche gewesen wäre. Es ist thöricht, auf alte Culturstufen zurückzukehren, wie es manche Zionisten möchten. Kämen wir beispielsweise in die Lage, ein Land von wilden Thieren zu säubern, würden wir es nicht in der Art der Europäer aus dem fünften Jahrhundert thun. Wir würden nicht einzeln mit Speer und Lanze gegen Bären ausziehen, sondern eine grosse fröhliche Jagd veranstalten, die Bestien zusammentreiben und eine Melinitbombe unter sie werfen. (Herzl, Theodor: Der Judenstaat, Berlin und Wien 1896)
'Araberrein' vom Mittelmeer bis zum Jordan?
Ein Transfer der Palästinenser aus Israel (das Israelis gern als ‚Israel Proper‘ bezeichnen) und den 1967 besetzten Gebieten würde ein ‚Araber reines‘ Israel hinterlassen, das von der Mittelmeer Küste bis zum Jordan reichte, so wie es Lord Balfour 1917 zugesagt hatte, einen Jüdischen Staat im Mandatsgebiet, das „Eretz Israel“ aus der Bibel.
Oder geht es mit Referenz auf die Bibel noch um mehr? Ein Israel „Vom Bach Ägyptens bis an den Euphrat?“; oder „Als Ruf auszugeben: Palästina wie zu Davids und Salomons Zeit!“ aus den Gesprächen mit den Freunden Bodenheimer (15.10.1895) und Hechler (26.4.1896) , deren Ideen er als ‚vortrefflich‘ bezeichnete.
Israel: ein blutiges Märchen
Dass dieses 'Märchen' von 'Eretz Israel' ('Alt-Neuland') nur mit Gewalt an den Palästinensern geschehen können würde und manche Zionisten schon zu Beginn des Projektes (Zangwill) voraussahen, ist leider bis heute bittere Wahrheit. Die Namen der palästinensischen Orte Der Yassin, Kufr Kassem, Jenin und nun Gaza haben neben anderen traurige Berühmtheit als Orte geplanter israelischer, zionistischer Massaker erlangt.
Wie die blutige Zerstörung des Flüchtlingslagers Jenin hat die sehende demokratische Welt auch den jüngsten Überfall auf Gaza als Kriegsverbrechen analysiert und gebrandmarkt. Erneut wehrt sich Israel dagegen mit dem Argument seiner 'Verteidigungsnot' – und die reichen Länder haben beschlossen die Zeche zu bezahlen und geben damit Israel grünes Licht ruhig so weiter zu machen. Die USA, die BRD und andere wollen sich dieser Erkenntnis auf der UN Konferenz gegen Rassismus nicht stellen und drücken sich davor, vor der Welt zuzugestehen was Israel ist: ein rassistischer Staat, der die Unterdrückung der Palästinenser systematisch betreibt und die ethnischen Säuberung von den Palästinensern anstrebt und keineswegs friedensbereit ist, nicht mit Barak, nicht mit Netanyahu, nicht mit Liebermann, auch nicht mit Zipi, sondern weiter kolonisiert und vertreibt.
Die West Bank heute:
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