Al Maqdese Jerusalem: 3 Häuser zerstört, 15 Menschen obdachlos, davon 10 Kinder
ICAHD Jaffa: Haus der Familie Dakkeh zerstört, hundert weitere bedroht
Al Tur, Silwan/Aturi und Zayem - Palästinensische Stadtteile in Ost-Jerusalem, sind dieses Mal die Angriffsgebiete.
Ein besonderer Zynismus der zionistischen Verwaltung bei diesen illegalen Zerstörungen besteht darin, dass die betroffenen Familien sich gezwungen sehen, ihre mit all ihren Mitteln und all ihrer Liebe aufgebauten Wohnhäuser selbst abzureissen.
Ein besonderer Zynismus der zionistischen Verwaltung bei diesen illegalen Zerstörungen besteht darin, dass die betroffenen Familien sich gezwungen sehen, ihre mit all ihren Mitteln und all ihrer Liebe aufgebauten Wohnhäuser selbst abzureissen.
Denn wer sein Haus selbst zerstört muss neben dem grausamen Verlust nicht auch noch die Zerstörung durch die Maschinen und Arbeiter der Stadtverwaltung bezahlen. Dies geschieht dann unter den strengen Augen der Stadtverwaltung. Neben den Wohnhäusern wurden weitere kleine Anbauten, Vorratsräume zwangs-abgerissen.
Aus dem Report:
Al-Maqdese for Society Development (MSD) Date: 19/01/2010 House Demolitions in East Jerusalem in 2010
1. Khaled Abu-Shosha 7-JAN-2010 in Al Tur, 1 Residential, Inhabited: adult 2, children 5, selfdemolished
1. Khaled Abu-Shosha 7-JAN-2010 in Al Tur, 1 Residential, Inhabited: adult 2, children 5, selfdemolished
2. Haroon Borqan 16-JAN-2010 in Athouri, 1 Residential, Inhabited: adult 2, children 5, selfdemolished
3. Shadi Al-Salameh 22-JAN-2010 in Aza'ayem, 1 Non-residential, Inhabited: adult 1, Israeli demolished.
Bild 1: Israel. Verwaltung zerstört in Aza’ayem Bild 2: 'Selbst'-Abriss in Silwan
Die Anlässe sind immer die gleichen : 'Bauen ohne Genehmigung', oder Bauen auf Land, das als 'green land' zur Zeit des Englischen Mandats (Plan RJ5) festgesetzt wurde. So setzt die zionistische Regierung Israels ihre zerstörerische Politk fort, die den schleichenden Genocid an den Palästinensern immer konkreter vollzieht - jetzt konzentriert in Jerusalem. Das tut sie mit quasi-legalen Mitteln unter Nutzung aller verfügbaren Planungs-Instrumente: Osmanisches Bodenrecht, Englisches (Mandats) Planungsrecht und mit entsprechend angepassten israelischen Planungsregeln: Master Pläne, Entwickungspläne, Enteignungsgesetze usw.
Wo normalerweise Raum-Planung dazu dient, Leben und Wirtschaften der Gesellschaft, und zwar aller Menschen und ausgewogen zu fördern, hat sie in Israel selbst, seit Bestehen und in den 67 besetzten Gebieten, nur den Zweck, die palästinensische Existenz bis zum Verschwinden zu zerstören und materielle jüdische Präsenz in alle Winkel Palästinas zu transportieren - bis jede Idee eines Palästinensischen Staates undenkbar wird. Für Jersualem wird damit noch einmal mehr der 'Traum Theodor Herzl's wahr gemacht - ein 'sauberes' Jerusalem in einem Jüdischen Staat.
In einem militärisch besetzten Gebiet (und 2/3 der West Bank sind nach Oslo C-Gebiet, und damit unter vollständiger israelischer auch militärischer Kontrolle) dürfte diese Gesetzesübertragung gar nicht geschehen. Nach internationaler Konvention darf es keine Besiedlung und Änderung der Landkarte und der demografischen Verhältnisse und keine Zerstörung geben - es sei denn aus unabwendbaren Sicherheitsgründen. Aber der zionistische Staat Israel bewegt sich außerhalb aller Gesetze und bekommt dafür noch Geld und Waffen aus den USA und Europa, voran aus Deutschland. Der grausame Holocaust, bzw. das 'schlechte Gewissen Europas' wie Ilan Pappe es nennt, sind - neben den Ölinteressen der USA in der Region -immer wieder die besten 'Versicherungspolicen' für Israel, um dies zu erzwingen und Stimmen gegen die Menschenrechtsverletzungen Israels zum Schweigen zu bringen.
Philosemitisches Europa - Antisemitisches Israel?
Haben Europa, Israel und die Welt denn aus dem Faschismus nichts gelernt? Machen die großen Wirtschaftsmächte weiter in ihrer Sicherungspolitik gegenüber fremden Ressourcen - notfalls mit Krieg, immer wieder mit den Mitteln 'teile und herrsche', 'schüre Konflikte', ob in Nahost, Fernost, Lateinamerika oder Afrika?
Während Peres im deutschen Parlament den Holocaust ins Rampenlicht deutscher Bewußtheit stellt, während aber eine gemeinsame Kabinettsitzung mit der rechtsextremen Regierung Israels nicht einmal die Siedlungspolitik und die vollständige Drangsalierung Gazas zum Thema macht - hält Netanyahu unglaubliche koloniale Reden in Ma'ale Adumim und Gush Etzion, den größten jüdischen Kolonien in der West Bank:
"Our message is clear: We are planting here, we will stay here, we will build here. This place will be an inseparable part of Israel for eternity". ('Unsere Message ist deutlich: wir pflanzen hier, wir werden hier bleiben, wir werden hier bauen. Dieser Ort wird eine untrennbarer Teil Israels bis in Ewigkeit bleiben.')
Fall Jaffa - Hauszerstörungen auch in Israel
Im Übrigen macht die Zerstörungs- und Vertreibungspolitk auch in Israel selbst nicht Halt.
Am 17.Januar wurde die Familie Dakkeh, die sich seit Jahren gerichtlich gegen den Abriss wehrt, am frühen Morgen brutal von vermummten Polizeikräften aus ihrem Haus geworfen. Diese drohten mit Waffen der Alten Dame des Hauses und kleinen Kinder. Als sie um Hilfe bat wurde wurde selbst der Tochter der Zugang aggressiv verwehrt.
Bild3: das Haus der Familie Dakkeh zerstört
Das Haus der Dakkeh Familie ist nicht das einzige, dem Zerstörung droht. Abriss droht mehr als hundert weiteren Familien im östlichen Stadtteil von der Altstadt Jaffa , die seit es den Staat Israel gibt vollständig von Juden übernommen wurde und zum 'Künstlerviertel Tel Avivs , zur 'Altstadt Tel Avivs' sogar avanciert ist.
Auch hier geht es um illegale Planungsmittel: die Stadtverwaltung hat das Quartier zur 'landwirtschaftlichen Zone' erklärt - jetzt sind alle dort vor Jahrzehnten von den Familien auf ihrem Jahrhunderte alten Landbesitz errichteten Wohngebäude bedroht. Da es unter Israel niemals Genehmigungen oder Pläne für die palästinensisch bewohnten Gebiete gab, konnten die Bauten auch nie durch ein offizielles Genehmigungsverfahren legalisiert werden - das hat die Gerichte jedoch nicht interessiert. Es ist ja Absicht.
Jaffa ist bedroht wie Jerusalem oder Hebron oder oder oder...
Es geht um die vollkommene Judaisierung ganz Palästinas: 'Erez Israel vom Mittelmeer bis zum Jordan'.
Die Stadtverwaltung Tel Avivs hat gemäß der neuesten Pläne bereits eine Genehmigung für ein neues jüdisches anstelle des palästinensischen Quartiers mit 1.500 neuen Appartments erteilt. Die Sharon gehörige Baugesellschaft Plato, soll das Geschäft machenl - und angeblich den Palästinensischen Familien 'Entschädigung' zahlen. Für den Verlust ihrer Heimat und ihres angestammten Besitzes? Absurd!
Diese israelische Regierung ist rassistisch und hat mit Friedenslösungen und einem friedlichen Nebeneinander oder Miteinander in einer demokratischen Zukunft in Palästina nichts mehr zu tun.
(Originalartikel zu Jaffa siehe http://www.icahd.org/eng/news.asp?menu=5&submenu=1&item=757
siehe weitere Artikel zu Jerusalem, Jaffa und Israel im Blog Archiv)